CO2 Gesetz verhindert Eigenimport

Das neue Co2 Gesetz welches im Dez. 2011 verabschiedet worden ist und im Mai 2012 aktiv wird, dürfte die beliebt gewordenen Eigenimporte beinahe völlig eliminieren. Immerhin, gem. aktueller Vorraussage für das Jahr 2011 ist jedes 10 in der Schweiz verkaufte Auto ein Eigenimport. Das Co2 Gesetz (Co2 Abgabe) soll keine Steuer sein sondern eine Lenkungsabgabe da die Einnahmen gezielt eingesetzt werden sollen. Wie auch immer man nun diese massiven Mehrkosten bei Eigen- oder Selbstimporten auch bezeichnen mag, teuer wird es trotzdem…

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Was mit dem Umweltschutz, dem unterzeichneten aber am Ende zahnlosen Kyoto Protokoll und der globalen Erwärmung vorderhand begründet wird, ist am Ende nicht viel mehr als eine Wehrmauer der Schweizer Importeure und Automobilhersteller gegen die Eigenimporte von Hr. und Fr. Schweizer.

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Folgendes Dokument vom Bundesamt für Energie zeigt im Detail wie sich das Gesetz auf die Importeure auswirkt. Die Händler, egal ob gross oder klein, dürfen sich grundsätzlich zu Handelsgemeinschaften zusammen schliessen und mittels der importierten Autos eine Mischrechnung anfertigen welche die C02 Steuer deaktivieren kann. Es muss nur de Durchschnittswert von 130gr Co2 des Flottenbestandes unterschritten werden.

Voll belastet hingegen werden die Einzelimporte von Hr. und Fr. Schweizer da hier jeder Wagen einzeln und unabhängig von der produzierten Flotte der Hersteller und/oder Importeure berechnet wird.

FAQ zu den neuen CO2-Emissionsvorschriften für Personenwagen (pdf, 52 KB) auf der UVEK Seite (öffnet in neuem Fenster/Tab)

Im Jahre 2002 wurde im Sinne der üblichen Liberalisierungen und Handelsvereinbarungen der Eigenimport von Autos in die Schweiz massiv erleichtert indem die bestehnden EU Vorschriften und etwa die COC Zertifikate auch von den Strassenverkehrsämtern in der Schweiz anerkannt worden sind. Der Import von Autos zumindest aus der EU, aber nicht direkt aus den USA, wurde damit erheblich erleichtert so das dies nur noch eine Formsache war. Die Vorschriften bez. des Eigenimportes aus der EU haben sich durch das CO2 Gesetz nicht wesentlich verändert, aber die Importkosten die sich aus der MWst. von 8%, einer Autosteuer sowie dem Zoll zusammensetzen werden durch die zusätzliche CO2 Steuer dermassen massiv erhöht das sich der Eigenimport von Autos nur noch in Ausnahmefällen lohnt.

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Gerade den Fans der beliebten US Cars wie Chevrolet Camaro SS oder Ford Mustang GT oder den Dodge und Ford Pickups dürften damit die Möglichkeiten und der Traum ein tolles Auto zu günstigen Konditionen erstehen zu können in nichts auflösen. Man fällt also wieder zurück in die Wiederwärtigkeiten von vor 2002…

Hier ein Beispiel zur Berechnung der Co2 Steuer aus der vorliegenden FAQ des UVEK/BFE

Einzelimport im Jahr 2012:
– CO 2 -Emissionen: 170 g CO 2 /km
– Leergewicht: 1650 kg
Zielwert = 130 + 0.0457⋅ (1650 – 1453) = 139 g CO 2 /km
Zielverfehlung = 170 – 139 = 31 g CO 2 /km
Sanktion: (1⋅7.5 CHF + 1⋅22.5 CHF + 1⋅37.5 CHF + (31-3)⋅142.5 CHF)⋅0.65 = 2637.40 CHF*
*Die 0.65 in der Formel beziehen sich auf die 65 Prozent mit welcher die Sanktion für Klein-/Einzelimporteure im Jahr 2012 multipliziert wird.

Beispiel für einen Chevrolet Camaro SS

Co2 Emissionen: 320 g Co2/km
Leergewicht: 2200kg
Zielwert: 130 + 0.0457 x (2200 – 1453) = 164 g Co2 /km
Zielverfehlung: 320 – 164 = 156 g Co2 /km
Sanktion: (1×7.5 + 1×22.5 + 1×37.5 + (156-3) x 142.5) x 0.65 = 14’215.-

Korrekt: 14’215.- CHF. Man wird irgendwie sprachlos. Nicht?

d.h. aber auch, in den ersten Zeit gibt es noch ein wenig Rabatt (65% im 2012) der aber jährlich reduziert wird.

Man rechne beim eigenen Wunschauto wie massiv sich Eigenimporte verteuern wenn die CO2 Belastung bei +300gr liegt was bei vielen Autos mit grossem Hubraum die Norm ist. 15’000 .- Sfr. und mehr CO2 Steuer sind da keine Seltenheit mehr… der Umwelt aber hilft das leider nicht weil die gesetzlichen Regeln so ausgeführt sind das die Sanktionen des CO2 Gesetzes in etwa der Technischen Entwicklung und dem bestehenden Mix der verkauften Autos entsprechen die heute so oder so verkauft werden und somit weder für die Hersteller noch für die Importeure einen Unterschied ausmachen.

Der Handel mit Emissionszertifikaten um die Umwelt zu schützen ist eh von Zweifelhaftem Erfolg begleitet. Durch den Zertifikate-Handel verdienen sich einige eine goldene Nase, es werden aber nicht weniger Emissionen generiert.

Zu spüren aber bekommen dies die Konsumenten…. und dies in einem Bereich der für viele den grössten Anteil der Ausgaben ausmachen dürfte. Die so selber importierten Autos werden mit der CO2 Steuer mindestens so teuer wie die hier angebotenen. Gute Sache für die einen, schlecht für die anderen. Gar nicht daran denken darf man an die oft überteuerten Preise für US Autos die oft 30-50% teuerer als im Ursprungsland sind. Egal ob nun EU oder US Auto, künftig gilt es sich an die hohen Preise anzupassen und den einen oder anderen Gedanken an ein günstiges selber improtiertes Traum-Auto gleich wieder zu verwerfen. 10 Jahre hat es gedauert aber nun ist fertig lustig mit günstigen Autos…

Besonders Listig auch noch die Ausnahmeregelungen für Kleinserien und Nischenhersteller die mittels Antrag bei der EU Kommission eine Befreiung von der CO2 Abgabe erwirken können. Eine Liste besteht bereits. Darunter dürften im Laufe der Zeit die meisten bekannten Luxusmarken fallen…

… well… thought out ?!

Das CO2 Gesetz dürfte wohl positive Bilanz von Lohnerhöhungen, falls es überhaupt welche gegeben hat, für viele Jahre eliminieren da die meisten Schweizer nebst einem Hypothekarkredit das meiste Geld für Autos ausgeben.

Nachtrag einige Monate später schreibt die Handelszeitung

CO2-Gesetz schadet dem Parallelimport von Autos

Im Juni wurden 7136 Autos direkt in die Schweiz importiert, im Juli waren es nur noch 1261. Der Grund dafür ist die Einführung des CO2-Gesetzes. Kleinimporteure fühlen sich benachteiligt.

Was für mich nach wie vor immer noch der Hintergedanke dieser Aktion war. Insbesondere wenn man den starken anstieg von Privatimproten für das Jahr 2011 betrachtet…

Auf der anderen Seite, man sollte sich nicht wundern. Wer die Schweiz kennt, sollte wissen das hier seit jeher eine besondere Mischung aus Liberal und Sozialistischen Regelwerken den Wohlstand des kleinen Landes sichert. Zum zumauern der Autoimporteure gehören in dem Fall hoffentlich auch gute Entlöhnung für die Angestellten, Ausbildunsgplätze, gute Sozialleistungen usw…

Wenn nicht, macht das keinen Sinn…